Zukunftsareal in Kiel-Friedrichsort startet
Kaufvertrag über die 34 Hektar große Fläche macht den Weg frei für die Entwicklung des Gewerbegebietes
Ein geschichtsträchtiges Areal kann nun entwickelt werden. Die Landeshauptstadt Kiel hat den Kaufvertrag für eine etwa 340.000 Quadratmeter große Industriefläche in Friedrichsort unterschrieben. Der Ankauf stellt – bezogen auf die Größe des erworbenen Grundstücks – den größten gewerblichen Flächenerwerb der Landeshauptstadt Kiel der vergangenen Jahrzehnte dar. Das Grundstück gehörte vorher dem Investor Harder & Partner aus Hockenheim/Heidelberg und wurde von der Stadt nach erfolgreichen und fairen Verhandlungen erworben.
Mit dem Ankauf des Nordgeländes erhält die Landeshauptstadt Kiel die Möglichkeit, ein historisch bedeutsames Gewerbegebiet – 150 Jahre Industrieproduktion in unterschiedlichen Eigentümerstrukturen – komplett neu zu entwickeln. Für den Ankauf, die erforderliche Erschließung, Sanierung und komplette Neuerstellung der verkehrlichen und technischen Infrastruktur sowie Altlastenbeseitigung werden in den kommenden zehn Jahren nach heutigem Stand rund 60 Millionen Euro sowohl von der Landeshauptstadt Kiel als auch vom Land Schleswig-Holstein in den Wirtschaftsstandort Kiel investiert.
Das Gewerbe- und Industriegebiet liegt im Norden der Landeshauptstadt, etwa neun Kilometer von der Kieler Innenstadt entfernt, umgeben von der Kieler Förde und nördlich des Nord-Ostsee-Kanals im Stadtteil Friedrichsort.
„Es ist uns gelungen ein nicht nur für Kiel, sondern für die gesamte Region bedeutsames Gewerbegebiet zu erwerben“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Dort könne nun ein modernes und nach Kriterien der Nachhaltigkeit entwickeltes Quartier des 21. Jahrhunderts für die Wirtschaft entstehen. Davon würden auch starke Impulse für den Stadtteil und den gesamten Kieler Norden ausgehen.
„Ziel ist es, qualitativ hochwertige Gewerbeflächen mit attraktiven Standortbedingungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen zu schaffen“, so Stadtbaurätin Doris Grondke. „Es soll ein zeitgemäßes, urbanes, klimagerechtes und energieeffizientes Industrie- und Gewerbegebiet mit hohen Aufenthaltsqualitäten entstehen. Ein besonderer Mehrwert für die Öffentlichkeit ist die Öffnung per Fahrrad und zu Fuß zum Strand.“
Werner Kässens, Geschäftsführer der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH (KiWi), freut sich über diesen wichtigen Meilenstein: „Mit dieser Wirtschaftsfläche und der Ausrichtung auf einen innovativen Strukturwandel kann sich Kiel als zukunftsorientierter Industriestandort mit überregionaler Strahlkraft aufstellen. Industrie 4.0 braucht Raum für nachhaltige Produktion, Innovation und ein gemeinsames Quartiersmanagement. Daher wird dieser Standort im Rahmen einer nachhaltigen Gewerbeflächenentwicklung mit zukunftsorientieren Mobilitäts-, Energie-, IT- und Wärmekonzepten ausgestattet.“
Die KiWi verhandelte den gesamten Ankaufsprozess, erstellte Wirtschaftlichkeitsprognosen sowie Nutzungskonzepte und vermarktet den Standort. Zielgruppen sind dabei der moderne Maschinen- und Anlagenbau gemeinsam mit der Digitalen Wirtschaft.
Hintergrund
Das Industriegebiet Friedrichsort ist ein aus der ehemals militärisch-gewerblichen Nutzung entstandener „Altstandort“. Seit gut 150 Jahren durch Rüstungs-, Lokomotiven- und Motorenbau in wechselnden Eigentumsstrukturen geprägt, spaltete der Krupp-Konzern seine Tochter MaK Kiel zunächst auf und verkaufte die Sparten in den 90er Jahren. Die Caterpillar Motoren GmbH übernahm damals den südlichen Teil des Gewerbegebietes. Eine Immobiliengesellschaft erwarb die nördliche Fläche, die jetzt ins Eigentum der Landeshauptstadt Kiel übergeht. Große Mieter waren damals Rheinmetall und Vossloh Locomotives, die beide inzwischen ihre Standorte nach Suchsdorf verlagert haben. Zu den derzeitigen Nutzern des Nordgeländes zählen acht Unternehmen, darunter Dataport und Gebr. Friedrich.
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