Grüne Pipeline, starke Brücke: Deutsch-dänische Partnerschaft für klimaneutrale Energie
Flensburg, Kiel , 2. Oktober 2025. Knapp 150 Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten auf der deutsch-dänischen Konferenz „Crossing Borders, Creating Energy“ in Flensburg über den Aufbau eines grenzüberschreitenden Importkorridors für grünen Wasserstoff. Ziel der Veranstaltung war es, die Rolle Schleswig-Holsteins und Dänemarks in der europäischen Energiewende zu stärken und voneinander zu lernen, wie die Wasserstoffwirtschaft effizient aufgebaut und Herausforderungen im Hochlauf gemeistert werden können. Organisiert wurde die Konferenz von der Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft Schleswig-Holstein und dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN), in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Dänischen Handelskammer sowie der IHK Schleswig-Holstein.
Die Konferenz stand ganz im Zeichen der bereits bestehenden guten Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark im Bereich Wasserstoff und bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, konkrete Projekte, Herausforderungen und nächste Schritte gemeinsam zu diskutieren. Beide Länder verbinden eine über Jahrzehnte gewachsene Freundschaft und sie eint auch ein gemeinsames energiepolitisches Ziel: den Aufbau einer nachhaltigen Energieinfrastruktur mit grünem Wasserstoff, der als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Industrie und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern steht.
Unsere Rahmenbedingungen beim Thema Wasserstoff passen perfekt zusammen: Viel erneuerbarer Strom, kurze Wege, ähnliche wirtschaftliche Strukturen. Hier wollen wir ansetzen, gemeinsam voneinander lernen und gestalten, Wertschöpfungspotenziale auf beiden Seiten der Grenze heben und einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Energiewende leisten.
Die Konferenz in Flensburg war ein bedeutender Schritt, um die deutsch-dänische Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff weiter zu intensivieren. Als Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft Schleswig-Holstein freuen wir uns, diesen Dialog aktiv zu begleiten und konkrete Projekte voranzutreiben, die Schleswig-Holstein als Schlüsselakteur in der europäischen Wasserstoffwirtschaft positionieren.
Im Mittelpunkt der Konferenz standen Fachvorträge und Roundtables zu den zentralen Themen der Wasserstoffwirtschaft, von Wasser- und Abwassermanagement über Finanzierungs- und Marktmodelle bis hin zu Infrastruktur- und Abnahmefragen.
Für Elektrolyseprojekte, etwa in Küstenregionen wie Esbjerg, wurde die Bedeutung eines effizienten Wasser- und Abwassermanagements hervorgehoben. Technologien wie Zero Liquid Discharge oder geschlossene Kreislaufsysteme gewinnen zunehmend an Bedeutung, um Wasserressourcen zu schonen und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Gleichzeitig wurde deutlich, dass diese Aspekte in Planungen und Projekten stärker berücksichtigt werden sollten.
Auch die Finanzierung und Marktentwicklung standen im Rahmen der Veranstaltung im Fokus. Dabei wurde deutlich, dass die Skalierung des Wasserstoffmarktes wesentlich von flexiblen Finanzierungsmodellen, langfristigen Abnahmeverträgen und staatlicher Risikoteilung abhängt.
Im Fokus stand auch die zentrale Bedeutung von Infrastruktur und verbindlichen Abnahmeverträgen. In diesem Zusammenhang wurde die ‚lower7‘- Pipeline noch einmal hervorgehoben. Diese Pipeline selbst gilt als Schlüsselprojekt für den Wasserstoffimport, wurde von der dänischen Regierung genehmigt und durch staatliche Darlehen sowie Betriebskostenzuschüsse abgesichert. Die Inbetriebnahme ist spätestens für 2031 vorgesehen.
Im Rahmen der Konferenz wurde noch einmal deutlich, dass der Erfolg des Importkorridors nicht nur von der ‚lower7‘-Pipeline abhängt, sondern auch von einer abgestimmten Netzplanung zwischen Dänemark und Deutschland sowie von einer gesicherten Nachfrage durch die Abnehmer.
Denn für Schleswig-Holstein bedeutet der Korridor eine doppelte Rolle: Das Land plant, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von 1,5 Gigawatt aufzubauen und sich gleichzeitig als Eingangstor für den Import von grünem Wasserstoff nach Deutschland zu etablieren. Über das entstehende deutsche Wasserstoff-Kernnetz sollen Industriecluster in Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen künftig angebunden werden.
Zum Hintergrund: Die Projektpartner arbeiten derzeit daran, bis spätestens 2026 verbindliche Rahmenbedingungen für Zertifizierung, Abnahmeverträge und Infrastrukturentwicklung zu schaffen. Konkrete Verträge befinden sich noch in der Finalisierung. Parallel werden in Schleswig-Holstein eigene Initiativen zu Elektrolyse und Hafeninfrastruktur vorangetrieben, um die Rolle als zentrale Drehscheibe der Energiewende weiter zu stärken. Dies wurde im Rahmen der deutsch-dänischen Wasserstoffkonferenz „crossing borders, creating energy“ besonders hervorgehoben.
Die Konferenz war nach Ansicht der Organisatoren ein großer Erfolg. Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holsteins, betonte: „Mit Dänemark haben wir einen Partner, der neben hoher Versorgungssicherheit auch ethische Standards sehr ernst nimmt. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit ist Grundlage, um die Energiewende erfolgreich und sozial gerecht und gemeinsam zu gestalten.“
Über die Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft SH
Seit 2020 ist die Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft (LKS) im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) erfolgreich im Einsatz. Sie unterstützt Akteure in Schleswig-Holstein bei der Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten, fördert den Transfer und die Vernetzung von Wissen und Kompetenzen und macht den Markthochlauf auch nach außen sichtbar. Weitere Informationen: www.wasserstoffwirtschaft.sh.
Verantwortlich für diesen Pressetext:
Ute Leinigen | WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH | Lorentzendamm 24, 24103 Kiel | Telefon 0431 66666 820 | E-Mail: leinigen@wtsh.de | www.wtsh.de
Lisa Möllmann | WTSH Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH | Lorentzendamm 24, 24103 Kiel | Telefon 0431 66666 534 | E-Mail: moellmann@wtsh.de | www.wtsh.de, www.wasserstoffwirtschaft.sh
Clara van Biezen, Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de
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