Zur Kieler Woche 2025 bot die "Stortemelk" an zwei Tagen den perfekten Rahmen für Austausch, Netzwerken und frischen Wind – im wahrsten Sinne des Wortes.
Beim Innovationstörn kamen Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um Ideen zu teilen, neue Kontakte zu knüpfen und über gemeinsame Zukunftsprojekte zu sprechen. Drei Tage später drehte sich beim Immobilientörn alles um die Themen Wirtschaftsflächenentwicklung und den Innovationsstandort Kiel. Beide Törns verbanden fachlichen Input mit der einzigartigen Atmosphäre an Bord und dem Erlebnis, gemeinsam unter Segeln unterwegs zu sein.
Bei strahlendem Sonnenschein begrüßten Prof. Dr. Björn Christensen (Präsident der FH Kiel), Prof. Dr. Ann-Kristin Cordes (Professorin für Wirtschaftsinformatik an der CAU Kiel) und unsere Innovationsmanagerin Dr. Barbara Weig die Gäste an Bord der „Stortemelk“ und betonten die Bedeutung von Kooperation und Austausch für die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Kiel. In entspannter Atmosphäre und bei guter Stimmung nahmen wir Kurs in Richtung Tiessenkai. Die Teilnehmenden nutzten die Fahrt auf der Förde für Gespräche rund um neue Innovationen, Chancen der Zusammenarbeit und die Potenziale der Region.
Nach dem Anlegen am Tiessenkai mit Blick auf die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals ging es beim Landgang weiter zum MFG 5-Gelände und zur interaktiven Zukunftsausstellung des Waterkant Festivals. Dort präsentierten Alexander Ohrt und sein Team nicht nur das Festival, sondern auch weitere Projekte von „opencampus.sh“. Anschließend folgte eine kurze Führung durch die Ausstellung: Ob Virtual Reality oder Machine Learning – die Teilnehmenden bekamen Einblicke in neue Technologien, die zum Ausprobieren einluden.
Als echtes Highlight stellte sich die Vorstellungsrunde auf der Innovationstage des Festivals heraus. Neben fachlichen Impulsen standen auch kreative Fragen im Fokus: Welche App-Entwicklung würde den Alltag erleichtern? Welche Superkraft wäre für den Job besonders nützlich? Die Antworten sorgten für gute Unterhaltung und stellten zugleich Gemeinsamkeiten heraus – so wäre Albert Einstein ein gefragter Sitznachbar für ein gemeinsames Essen.
Mit diesen neuen Eindrücken ging es zurück an Bord und in lebendige Gespräche. Doch Kiel wäre nicht Kiel, wenn das Wetter nicht eine Überraschung parat hätte – eine Regenfront mit Sturmböen inklusive. Die gute Stimmung ließ sich von den teils nassen Füßen nicht trüben. Schon wenig später bei aufklarendem Himmel und Sonnenschein segelte die „Stortemelk“ zurück in Richtung Sartorikai und in einen gemeinsamen Ausklang.
Drei Tage später begrüßte der Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und unser Geschäftsführer Werner Kässens neue Gäste an Bord. In ihren einleitenden Worten gaben sie einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Kieler Wirtschaftsflächen, die Relevanz der Wehrtechnik und der Ausbau der maritimen Technologien. Außerdem hoben sie hervor, welche Innovationspotenziale der maritime Sektor für Wirtschaft und Wissenschaft in Kiel bietet.
Nach dem Ablegen folgte ein Impulsvortrag von Dr. Michael Siegel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Er ist der Leiter des ersten DLR-Instituts in Schleswig-Holstein und Hauptansprechpartner in der Region. Dr. Siegel skizzierte die Möglichkeiten des maritimen Transportsektors hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bis 2050. Im Fokus stehen alternative Brennstoffe, der Einsatz von Brennstoffzellen und Batterien sowie die Nachrüstung bestehender Schiffe. Besonders spannend: Bis 2027 soll ein neues Forschungsschiff, das diese Technologien erprobt und in Kiel beheimatet sein wird, fertiggestellt werden.
Am Seefischmarkt begrüßte uns Dr. Ingo Lübben in seinem „Quartier“ und gab einen Überblick über die historische Entwicklung des Areals: von der Fischverarbeitung zur Heimat für meereswissenschaftliche Forschung und technologieorientierte Unternehmen. Seit den 1990er Jahren prägen Neubauten des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und eine moderne Infrastruktur den Standort. Heute liegt der Anteil der fischverarbeitenden Unternehmen bei nur noch 7 %. Dafür haben sich Forschungseinrichtungen und in direkter Umgebung die Fachhochschule Kiel etabliert und den Seefischmarkt zum Herz des „Wissensquartiers Schwentinemündung“ weiterentwickelt.
Das Wissensquartier Schwentinemündung wird zukünftig wunderbar zu einem Standort werden, wo Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam Innovationen entwickeln.
Bei der weiteren Besichtigung des Areals gab Marcel Quattek, Leiter der Technischen Dienste am GEOMAR Einblicke in die Architektur und die Raumausstattung der Forschungseinrichtung. Das Gebäude erinnert mit seinen fünf Türmen und Hauptachsen an die offene Struktur eines Regattafeldes. Zahlreiche Aufenthalts- und Begegnungsflächen fördern den Austausch. Besonders beeindruckend ist das ehemals bemannte Forschungsboot JAGO, das bis 400 Meter tief tauchen konnte. Heute begrüßt es die Gäste im Foyer der Forschungseinrichtung. Etwa 230 Büros und 170 Labore stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden zur Verfügung.
Kathrin Krüger-Borgwardt, Leiterin für Forschungsförderung und Transfer am GEOMAR betonte die Bedeutung des Dialogs zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Das GEOMAR fungiert als Grundlageninstitut – denn „ohne Grundlage keine Innovation“. Forschungsschwerpunkte sind der Austausch zwischen Ozean und Atmosphäre, die Speicherung von CO₂ im Meeresboden sowie maritime Ökosysteme. Ein besonderes Thema ist die Altmunition im Meer: Ihre umweltgerechte Entsorgung könnte eine Schlüsseltechnologie für Deutschland werden. Zudem bietet der Meeresboden wichtige Rohstoffe wie Manganknollen, die Nickel und Kobalt enthalten – beides essenziell für Batterien, die in Energieversorgung, Wissenschaft und Medizin eine zentrale Rolle spielen.
Wieder zurück an Bord der Stortemelk wurden dann endlich die Segel gesetzt. Von der Wasserseite konnten unsere Teilnehmenden weitere in der Entwicklung befindliche Wirtschaftsflächen Kiels, wie beispielsweise den StrandOrt Kiel sehen sowie von aktuellen Projektvorhaben wie dem Clean Energy Valley (CEV) erfahren. Daneben blieb viel Zeit für wertvolle, persönliche Gespräche. Der diesjährige Segeltörn bot eine ideale Gelegenheit, das Potenzial Kiels als Innovationsstandort zu präsentieren – und Investor*innen für maritime Zukunftsthemen zu begeistern.
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