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24. September 2025
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Ministerpräsident Günther gibt Startschuss für maritimes Innovations-Netzwerk

"Unsere Betriebe haben das Können und das Wissen, die Marine technologisch stark zu machen." Mit dem Aufbau eines Innovationsnetzwerks für maritime Sicherheitstechnologien will Schleswig-Holstein die bis 2035 geplante Erneuerung der Flotte der Deutschen Marine vorantreiben und begleiten.

KIEL.  Ministerpräsident Daniel Günther gab heute (24. September) in Kiel zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche sowie von Hochschulen und der Bundeswehr den symbolischen Startschuss für das neue Netzwerk mit der Bezeichnung "TechHUB SVI Nord".

Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist die Sicherheit Europas massiv bedroht. Es müssen dringend alle technischen Kompetenzen für eine starke Verteidigung gebündelt werden. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren

Daniel Günther
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Ministerpräsident

Schleswig-Holstein könne dazu mit seinen wehrtechnischen Betrieben, seinen findigen Start-Ups, seinen wassernahen Forschungseinrichtungen und Bundeswehreinrichtungen eine Menge in die Waagschale werfen – zugunsten der Marine, aber auch zugunsten der Wirtschaft.

Das vom Land mit 230.000 Euro jährlich geförderte und zunächst mit einer zusätzlichen Stelle bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) angesiedelte Netzwerk versteht sich als norddeutsches Pendant zum bayerischen "TechHUB SVI". Seit 2022 werden in Erding bei München vor allem neue Technologien mit Fokus auf die Luft- und Raumfahrt getestet. "Wir wollen dieses Spektrum hier im Norden um den maritimen Bereich ergänzen, mit dem Fokus auf autonome Systeme und Sensorik", so der Ministerpräsident. In Bayern wie in Schleswig-Holstein gehe es darum, dass die Bundeswehr sich des Know-how’s der Unternehmen bediene. Günther: "Nur durch eine konsequente Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft und Nutzern entstehen tragfähige Innovationen. Genau das ist unser Ziel."

Nach den Worten von Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens gehe es dabei vor allem darum, dass die Bundeswehr von Produkten und Technologien aus der Wirtschaft profitiere, die sowohl zivil wie auch militärisch nutzbar seien – so genannte dual-use-Anwendungen.

Umgekehrt kann die Deutsche Marine den geschützten Raum des Innovationszentrums nutzen, um mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, die nach den besten Lösungen suchen.

Julia Carstens
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Wirtschafts-Staatssekretärin

Das Umfeld dazu sei in Schleswig-Holstein ideal – vom U-Boot-Spezialisten TKMS über die Hochschulen und das Helmholtz-Forschungszentrum Geomar bis hin zu der für Schiffe und Marinewaffen zuständigen Wehrtechnischen Dienststelle WTD 71. Sowohl die WTD 71, als auch die Fachhochschule Kiel, die Innovation GmbH der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Wissenschaftszentrum Kiel, Forschungsinstitute sowie Branchenvertreter aus Industrie und Wirtschaftsförderung sagten ihre Unterstützung des Netzwerks heute im Rahmen eines "Letter of Intent" zu.

Wir befinden uns in einem Stresstest unserer Wehrhaftigkeit. Die Kieler Einsatzflottille hat deshalb das Ziel, zur Abschreckungsfähigkeit und Verteidigungsbereitschaft beizutragen – und das schnell. Zeit ist der kritische Faktor. Der TechHub kann uns dabei wesentlich helfen und vor allem die Innovationskraft von Forschung und Wirtschaft in die Entwicklungen einbringen. Ich bin deshalb überzeugt, dass das Land mit dem TechHub eine richtige und wichtige Initiative ergreift.

Flottillenadmiral Christian Walter Meyer
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Kommandeur der Einsatzflotte 1 der Deutschen Marine in Kiel

"Der Ausbau ziviler und verteidigungstechnischer Zusammenarbeit kann das Innovationspotenzial im Land enorm steigern – gerade in einem hoch spezialisierten Bereich wie der maritimen Sicherheit. Unter Berücksichtigung der Wissenschaftsfreiheit bringen wir uns gerne mit unserer ausgeprägten Anwendungsexpertise ein", so der Präsident der Fachhochschule Kiel, Professor Björn Christensen. Nach den Worten von Mark Siever von German Naval Yards sei die maritime Verteidigungsindustrie in Schleswig-Holstein überproportional stark vertreten. "Mit dem TechHUB SVI Nord bündeln wir diese Kräfte und entwickeln Technologien bis zur Marktreife – für ein Silicon Valley maritimer Verteidigungs-technologien, das auch überregionalen Partnern offensteht", sagte Siever.

Schleswig-Holsteins Maritimer Koordinator Andreas Burmester sieht durch das Netzwerk vor allem die Rolle des Landes als Impulsgeber für maritime Sicherheits- und Verteidigungs-technologien gestärkt: "Der TechHUB kann beispielhaft zeigen, wie wir Innovation, Standortentwicklung und sicherheitspolitische Verantwortung erfolgreich zusammenführen." Dabei verfolge das Land einen klaren Ansatz: Neben Technologieentwicklung und -transfer sollen auch geeignete Test- und Erprobungsräume, neue Fördermechanismen sowie rechtlich-regulatorische und gesellschaftliche Aspekte aktiv mitgestaltet werden. "Schleswig-Holstein wird damit zur Keimzelle eines Innovationsraums mit nationaler Ausstrahlung", so Burmester.

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